Berlinreise am 23. und 24. März 2023

Unsere Projektleiterin Nicole de Neve berichtet:

Eine 2-tägige Einladung ins politische Berlin, organisiert vom Bundespresseamt der Bundesregierung und der Bundestagsabgeordneten Dorothee Martin – Was für eine tolle Gelegenheit für eine Gruppe Mentees, Mentor*innen, Sprachschüler*innen und Teilnehmende am Frauencafe, einmal hinter die Kulissen unserer Demokratie zu gucken und spannende Stätten der deutschen Geschichte kennenzulernen.

Insgesamt 13 Personen von Hamburger mit Herz haben sich am 23. März nach Berlin aufgemacht. Dort wartete bereits der Bus vom BPA auf uns und gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden ging das Abenteuer Berlin sofort los. Die erste Station war das Berliner Schloss und das Humboldt Forum. Nach einer Videoinstallation, die uns die bewegende Geschichte des Berliner Schlosses gezeigt hat, haben wir uns im riesigen ethnologischen Museum umsehen können und fantastische Ausstellungsstücke bewundert. Die Ausstellung ist so riesig, dass man hier wirklich Tage zubringen könnte. Danach wartete ein gemeinsames Mittagessen auf uns und dann ging es schon weiter ins Ministerium für Digitales und Verkehr. Wie spannend! Es folgte eine Präsentation zu den einzelnen Arbeitsbereichen und den wichtigsten Aufgaben.

Nach einer kurzen Fotosession brachte uns der Bus schließlich zum letzten offiziellen Programmpunkt des Tages, zum Dokumentationszentrum: Topograhpie des Terrors – ein seit 1987 bestehendes Projekt in Berlin zur Dokumentation und Aufarbeitung des Terrors durch den Nationalsozialismus in Deutschland. In der Führung mit einem Historiker haben wir bildhafte Eindrücke von den Opfern und Tätern des Naziregimes erhalten. Sicherlich war es nicht für alle unsere Teilnehmenden leicht verständlich und gut zu ertragen, aber dennoch haben alle gebannt zugehört und dabei wohl auch an den Schrecken in ihren Heimatländern wie Afghanistan, der Ukraine und Venezuela denken müssen.

Den Tag haben wir müde aber begeistert mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lassen und uns dabei natürlich über unsere Eindrücke ausgetauscht.

Am nächsten Tag ging es bereits um 8Uhr los mit einer Stadtrundfahrt, die für uns vorerst am Brandenburger Tor endete. Das hatten sich alle sehr gewünscht: Gemeinsame Fotos am Brandenburger Tor. Die ukrainische Fahne auf den Fotos hat uns übrigens eine Passantin geschenkt 😊

Vom Brandenburger Tor ging es zu Fuß zum Reichstag und direkt zu einem Vortrag auf die Tribüne im Plenarsaal. Wir haben spannende Informationen erhalten, wie unser Parlament arbeitet und über die einzelnen Fraktionen – das haben die Geflüchteten alle einmal im Orientierungskurs in der Theorie gelernt und konnten jetzt die Orte unserer demokratischen Ordnung selbst kennenlernen. Natürlich wurden auch hier viele Fotos gemacht. Danach wurden wir im Fraktionssaal der SPD von Dorothee Martin empfangen, die uns einen Einblick in eine typische Sitzungswoche in Berlin und ihre Arbeit gegeben hat. Der Besuch im Reichstag endete mit einem Rundgang auf der Dachterrasse.

Im Bus warteten dann leckere Lunchpakete auf uns und es ging schnell weiter nach Hohenschönhausen in das ehemaliges Stasi Gefängnis. In einer Führung schilderten uns ehemalige Häftlinge sehr eindrucksvoll die Zustände dort und wie die Stasi das Leben der Bürger im geteilten Deutschland terrorisierte.

Erfüllt, nachdenklich, aber auch hoffnungsvoll, dass aus einer Diktatur, Teilung und Krieg auch wieder Demokratie, Versöhnung und Frieden erwachsen kann, ging es für uns dann auch schon zurück zum Bahnhof und nach Hamburg. Alle, mich eingeschlossen, waren sehr stolz, Teil dieses tollen Programms sein zu dürfen. Wir hoffen sehr, dass wir diese Reise mit weiteren interessierten Teilnehmenden im Oktober erneut realisieren können.