Liebe Freunde,

hier berichte ich euch von meiner letzten Reise, nach Mekerie in Äthiopien. Die Anreise nach Äthiopien und Mekerie ist wie gehabt. Unkompliziert, aber dennoch langwierig. Wieder begleitet mich mein Freund und Vereinskollege Bereket aus Addis Abebe (der Hauptstadt Äthiopiens) nach Mekerie und Zew Mariam.

Die Situation in Mekerie ist unverändert. In den nächsten 3-5 Jahren ist kein Stromanschluss zu erwarten. Trinkwasser ist, Dank unsere Hilfe, nun bis zur Mitte der Trockenzeit vorhanden. Könnte aber aufgrund des Wachstums der Bevölkerung noch aufgestockt werden. Ich habe die Idee, die zweite saubere Quelle in den Bergen anzuschließen.

Das Projekt wurde bereits im April fertigstellt. Seit der Regenzeit ist der Wasserspeicher, der 18.000 l umfasst, über Nacht, täglich komplett gefüllt und die Bevölkerung kann bis zu 400mal Zwanzig-Liter-Kanister pro Tag abfüllen. Der Verantwortliche öffnet jeden Tag die Füllstation von 6.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

Momentan bauen Chinesische Organisationen in der Nähe des Dorfes ein Camp, für den Straßenbau von Esti nach Semera. Das wird voraussichtlich 3-4 Jahre in Anspruch nehmen.

Die Grundschule macht mir jedes Mal Freude. Der Schulleiter Mulengeta ist sehr motiviert. Er hat einen Schulgarten angelegt, der seit Jahren sauber und ordentlich von den Schülern geführt wird. Neu ist auch, dass dafür gesorgt wird, sauberes Trinkwasser für die Schulzeit bereitzustellen. In den Pausen gehen die Lehrer mit Gießkannen herum und füllen den Kindern Becher mit frischem Wasser. Endlich ist auch genug davon zur Verfügung.

Außerdem hat der Schulleiter die zum Teil baufälligen maroden Wände der Lehmgebäude mit Folien abgehängt, an die er lehrreiche Bilder gezeichnet hat und diese mit Beschriftungen versehen hat. So hat er aus der Not eine Tugend gemacht.

Die Not möchte ich noch einmal hervorheben: Die Grundschulgebäude sind in schlechtem Zustand. Ein Gebäude, das nicht mehr zu betreten war, wurde von den Gemeindemitgliedern bereits abgerissen. Hier ist Platz für ein neues Gebäude entstanden. Ich plädiere dafür, ein Steingebäude auf diesen Platz zu bauen, um den Kindern ein massives, sicheres Schulgebäude zu ermöglichen.

Während unserer gemeinsamen Reise berichtete mir Bereket von einer Idee. Dabei wird er in Zew Mariam einen Workshop zur Schulung in der Honigproduktion abhalten und jeweils zwei Bienenvölker an interessierte Bauern abgeben. Der Honig wird dann zu besseren Preisen von den Bauern in Lalibera (der nächst größeren Stadt ) verkauft, auch an Touristen oder Einheimische zur Tech-Erzeugung. Tech ist der einheimische Honigschnaps.

Dieses Projekt finde ich sehr interessant und wir haben auch schon einige Bauern in Mekerie gefragt, ob Bedarf sei. Das Echo ist überaus positiv!

Bereket kennt sein Land besser, als wir es tun und ist mit viel Hingabe und Engagement an unserer Seite. Ich bin sehr froh, dass wir ihn mit im Boot haben.

Herzliche Grüße, Euer Alfred

Weiter Infos zum Patenprojekt „Die Schule von Namosi in Kenia“ gibt es hier: