Mekerie, das Partnerdorf des HAMBURGER*MIT HERZ e.V., ist ein kleines Bergdorf im Norden Äthiopiens. Es liegt in der Amhara-Region, einige Autostunden von Bahir Dar entfernt, der sechstgrößten Stadt Äthiopiens. Auf einer Höhe von 2500-3000m bekommen unsere HAMBURGER*MIT HERZ-Helfer schon mal erste Symptome der Höhenkrankheit zu spüren.

Die Einwohnerzahl von Mekerie ist schwer zu schätzen, da auf zwei Erwachsene oft eine große Schar von Kindern kommt. Die Bewohner leben, auch für äthiopische Verhältnisse, sehr einfach und bodenständig. In einem Dorf ohne Strom, fließendes Wasser und sanitäre Anlagen ist es anders nicht möglich. Wer hier lebt, ist meist Viehbauer oder Farmer, doch nur Wenigen ist das Glück von Grundbesitz vergönnt. Viele der Ortsansässigen sind Leih-Arbeiter, die oft nur saisonal beschäftigt sind und schlecht bezahlt werden. Die Frauen von Mekerie verdienen sich ein Zubrot, indem sie Kaffee und Tee aus der Region verkaufen – an Reisende, Markthändler oder andere Besucher des Ortes. Außerdem gibt es Weber, Schneider, winzige Kioske und Frauen, die für andere kochen und waschen.

Wird man in Mekerie geboren, lebt man meist mit seinen Eltern, Geschwistern und oft sogar dem Vieh unter einem Dach, in einem einzigen Zimmer. Geschlafen wird auf Strohmatratzen, auf Bänken, dem Boden oder – wenn man Glück hat – auf richtigen Holzbetten. Gegen 18 Uhr geht die Sonne unter. Das geht so schnell, als hätte jemand einen Lichtschalter betätigt. Dann wird es dunkel und kalt in den einfachen Lehmhütten. Die alten Petroleumlampen, die häufig zu Bränden geführt haben, ersetzen wir gerade Stück für Stück durch Solarlampen, damit die Menschen von Mekerie die dunklen Abendstunden sinnvoll nutzen können.