von Valentin Asensio

Vielleicht erinnern Sie sich noch, Ende April war die Hamburger Innenstadt vom Marathon-Fieber befallen. Wir von HAMBURGER*MIT HERZ waren ebenfalls infiziert und haben gleich drei Staffeln mit insgesamt zwölf LÀufern an den Start gebracht, die bei herrlichstem Sonnenschein gemeinsam eine tolle sportliche Leistung erbracht haben.
Es gab insgesamt vier Staffelabschnitte von 16,3km, 11,2km 5,4km und 9,4km. Das Wunderbare: Alle LÀufer von HAMBURGER*MIT HERZ haben ihren Streckenabschnitt mit Bravour gemeistert! Die StaffellÀufer kamen alle aus unseren Sprachlotsen-  bzw. unserem Mentoring-Projekt. Beim Lauf haben die Jungs wirklich alles gegeben und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Alle drei Staffeln haben es in die Top 100 der StaffellÀufer geschafft.

Platz: 23 (HAMBURGER*MIT HERZ e.V. II)
Platz: 38 (HAMBURGER*MIT HERZ e.V. I)
Platz: 100 (HAMBURGER*MIT HERZ e.V. III)

Wir als Verein sind natĂŒrlich besonders stolz und freuen uns, mit allen SchĂŒlerInnen und Mentees zusammen.
Ein riesiges Lob und Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer: Ohne eure UnterstĂŒtzung am Marathontag hĂ€tten wir gar nicht erst antreten können. Danke fĂŒr das frĂŒhe Aufstehen, die Spitzen-Hilfe und euer Mitfiebern. Ihr seid klasse!

Ich freue mich schon total auf nÀchstes Jahr!

Sie wollen wissen, was 2016 und 2017 so los war bei HAMBURGER MIT*HERZ e.V.? Dann können Sie jetzt Zusammenfassungen dieser beiden ereignisreichen Vereins-Jahre in unserem Jahresbericht 2017 und 2016 nachlesen. HIER klicken

Und wenn Sie danach noch Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an.

 

Eine besondere Reise nach Mekerie

Ende Februar waren wir von HAMBURGER*MIT HERZ wieder in Mekerie, um uns den Fortschritt unseres Patenschafts-Projektes anzuschauen und weitere Ideen und Organisatorisches zu besprechen. Schon oft waren wir in den unterschiedlichsten Konstellationen vor Ort, aber diesmal machten wir eine ganz besondere Reise.

Besonders, weil uns Hannelore Schmeil, eine unserer Patinnen, nach Äthiopien begleitet hat. Die 72-JĂ€hrige hat diese sehr beschwerliche Reise auf sich genommen, weil sie unbedingt ihr Patenkind Emebet und dessen Familie kennenlernen wollte. Begleitet wurde sie von unserer Vorsitzenden Joanna Abram, dem Fotografen Björn Schmitz, der selbst Pate ist, und NDR-Journalistin Lara Straatmann.

Das erste Zusammentreffen von Hannelore und Emebet wurde zu einem sehr bewegenden Moment fĂŒr uns alle. Patenkind und Patin haben die Zeit miteinander sehr genossen und auch die Sprachbarriere war kein Problem fĂŒr die beiden. Hannelore hat Emebets Familie im Haushalt unterstĂŒtzt und im Haus des MĂ€dchens eine wundervolle und unvergessliche Zeit verbracht. „Es hat sich wirklich gelohnt“, hat Hannelore immer wieder gesagt. Wenn sie weiterhin fit bleibe, wĂŒrde sie gern ein anderes Mal wiederkommen. Ihr grĂ¶ĂŸter Wunsch sei, dass Emebet weiterhin so erfolgreich in der Schule ist. Damit könne Emebets Wunsch, eines Tages Ärztin zu werden, in ErfĂŒllung gehen. Hannelore möchte sie weiterhin auf diesem Weg unterstĂŒtzen, damit Emebet in ihrer Heimat erfolgreich anderen Menschen helfen kann.

WĂ€hrend des Aufenthaltes in Mekerie konnten wir erneut eine positive Entwicklung unserer Projekte im Dorf erkennen. Die Anzahl der Schulkinder steigt kontinuierlich. Aktuell unterstĂŒtzen wir mit insgesamt 58 Patenschaften 469 Kinder. Durchschnittlich helfen Sie mit Ihrer Patenschaft also nicht nur Ihrem Patenkind, sondern sieben weiteren Kindern, eine Chance auf eine bessere Zukunft zu bekommen. Damit fördern wir Familien und sorgen fĂŒr Nahrung, Trinkwasser, Kleidung und Medikamente. Durch diese UnterstĂŒtzung mĂŒssen die Kinder nicht mehr zu Hause oder auf dem Feld mitarbeiten und haben wieder Zeit, zur Schule zu gehen.

Falls auch Sie Ihr Patenkind kennenlernen oder sich einen Eindruck ĂŒber unser Projekt in Mekerie machen möchten, können Sie uns gerne das nĂ€chste Mal nach Äthiopien begleiten. Bei Fragen melden Sie sich gerne hier: patenkinder@hamburger-mit-herz.de

Äthiopiens Kultur ist einzigartig und vielseitig, auch die Menschen Äthiopiens könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Einwohner unterteilen sich in etwa 100 verschiedene Ethnien, wobei jede von ihnen eigene Traditionen hat. Die Völker der Oromos mit 34% und der Amharas mit 29% machen den grĂ¶ĂŸten Anteil der Bevölkerung aus.

Besonders im SĂŒden des Landes leben einige urtĂŒmliche VolksstĂ€mme noch sehr abgeschieden von der Außenwelt. Da Äthiopien nie eine Kolonie war und das Land dadurch nur wenigen fremden EinflĂŒssen ausgesetzt war, sind bis heute viele BrĂ€uche erhalten geblieben. So zum Beispiel bei den Mursi, deren Frauen fĂŒr ihre Lippenteller bekannt sind. BrauchtĂŒmer werden auch heute noch vielfach praktiziert, obwohl die Ă€ußeren EinflĂŒsse besonders seit 1990 durch Handelsliberalisierung, Medien und Tourismus grĂ¶ĂŸer geworden sind.

Religion spielt in Äthiopien nicht nur im Alltag, sondern auch in der Musik, der Kunst und der Literatur eine große Rolle. Die meisten Äthiopier sind tiefglĂ€ubig. Das Christentum (hauptsĂ€chlich Ă€thiopisch-orthodox) mit 63% und der Islam mit 34% sind die beiden grĂ¶ĂŸten Religionen. Viele Sitten und BrĂ€uche muten biblisch-archaisch an. Fremde fĂŒhlen sich zeitweise auch heute noch in die Zeit des Alten Testaments zurĂŒckversetzt.

Feiern und Fasten wechseln sich in einem strengen Rhythmus ab. An den 250 Fastentagen im Jahr, von denen 180 verpflichtend sind, nehmen die Hochlandbewohner nur eine Mahlzeit und keine tierischen Produkte wie Fleisch, Eier oder Milch zu sich. Besonders in lÀndlichen Regionen werden diese Vorschriften noch sehr genau befolgt.

Die meisten Äthiopier leben als Kleinbauern auf dem Land und versorgen sich selbst – mit eigenen Ziegen und KĂŒhen sowie etwas Feldanbau. Doch viele junge Äthiopier ziehen heutzutage vom Land in die moderneren StĂ€dte, um dort zu studieren. Diese Generation unterscheidet sich stark von der ihrer Eltern. Sie ist gebildet und ĂŒber den Rest der Welt informiert. So kann man bei einem Besuch des Landes den spannenden Umbruch zwischen Tradition und Moderne spĂŒren.

Die offizielle Amtssprache ist Amharisch und wird von 80% der Bevölkerung gesprochen. AbhĂ€ngig von Region und ethnischer Zugehörigkeit werden bis zu 90 Sprachen angewandt. Äthiopische Kinder lernen zunĂ€chst ihre Muttersprache und dazu noch Amharisch. Außerdem mĂŒssen sie sich schon frĂŒh in Englisch ĂŒben, denn in der Schule werden ab dem 13. Lebensjahr alle FĂ€cher auf Englisch unterrichtet.

Der Àthiopische Kalender ist eine in Äthiopien verwendete Variante des koptischen Kalenders. Am 12. September 2007 begann das Ă€thiopische Jahr 2000. Die Differenz zu unserem Kalender betrĂ€gt also sieben Jahre und acht Monate. Äthiopien ist das einzige Land der Welt, in dem das Jahr 13 Monate hat. Zwölf Monate haben eine LĂ€nge von 30 Tagen. Dazu kommt noch ein am Jahresende eingeschobener Monat mit fĂŒnf oder sechs Tagen, abhĂ€ngig davon, ob das Jahr ein Schaltjahr ist oder nicht. Auch interessant: Die Äthiopier berechnen die Uhrzeit ab der Stunde, in der die Sonne aufgeht. Daher ist es bei ihnen ein Uhr (die erste Stunde des Tages), wenn es bei uns schon sieben Uhr ist.

Was bei Besuchen in Äthiopien immer wieder auffĂ€llt: Die Menschen bringen eine unglaubliche Ruhe mit sich. Auch ihre große SolidaritĂ€t untereinander, ihre unbĂ€ndige Lebensfreude und Neugier auf Neues sind gute GrĂŒnde, diesem Land immer wieder einen Besuch abzustatten.

 

Daten & Fakten

Hauptstadt                          Addis Abeba

Amtssprache                      Amharisch

Staatsform                          parlamentarische Bundesrepublik

WĂ€hrung                              Äthiopischer Birr (ETB)

Zeit                                         MEZ + 2 Std (Winter); MEZ + 1 Std (Sommer)

 

Äthiopien und Deutschland im Vergleich

                                               Äthiopien                                        Deutschland

FlĂ€che                               1.104.380 kmÂČ                                357.385 kmÂČ

Einwohner                      ca. 102 Mio.                                     ca. 82 Mio.

BIP                                       7237 Mrd. USD                            3,47 Bio. USD

BIP p. P.                              706,76 USD                                    41.936 USD

Bevölkerungsdichte        93 Einwohner/kmÂČ Â                       ca. 230 Einwohner/kmÂČ

 

Von Joanna Abram

Kinder in Mekerie rennen und hĂŒpfen auf der Straße lachend auf die Kamera zu

Am 25. Januar, 18 Uhr eröffnen wir in den RĂ€umen der HERZKAMMER eine neue Ausstellung. „Das Leben in Mekerie“ heißt sie und nimmt mit auf die Reise in unser Patendorf in Äthiopien. Mit dieser Ausstellung möchten wir Ihnen den Alltag und die Kultur der Menschen aus dem Ă€thiopischen Dorf Mekerie nĂ€her bringen. Das beharrliche Leben, aber auch die unglaubliche Lebensfreude. Die Reise fĂŒhrt durch wunderschöne Landschaften, um den schwer zugĂ€nglichen und weit abgelegenen Ort zu erreichen.
Die Bilder sind wÀhrend unserer zahlreichen Reisen zu unseren Patenkindern entstanden und können kÀuflich (zugunsten unserer
Arbeit vor Ort) erworben werden.

Die Ausstellung ist bis zum 18. MĂ€rz in den RĂ€umen der HERZKAMMER, Heider Str. 1, zu sehen.
Fotografen: Joanna Abram, Markus Huth, Maik LĂŒdemann

Mehr Infos zu unserem Engagement in Mekerie gibt es hier.

Die Idee dahinter: Mit dem Kauf des Ă€thiopischen Bio-Fairtrade-Kaffees fördern Sie direkt unser Projekt in Äthiopien. Pro 250g-Packung fĂŒr 12€ kommen 5€ des Verkaufspreises unserem Patendorf Mekerie und den Kindern dort zugute. Ein besonderer Arabica-Kaffee aus dem sĂŒdwestlichen Hochland in Yirgaheffe mit Karamell-Aroma und einer Fruchtnote, die an Earl Grey erinnert.

Und da Weihnachten naht: Der Kaffee ist auch gut als Geschenk geeignet! Sie bekommen ihn entweder direkt bei uns in der „Herzkammer“ (Heider Str. 1), in allen Shops der Public Coffee Roasters und im Internet unter:

www.publiccoffeeroasters.com/herz-und-verstand .

 

 

Wir informierten Interessierte ĂŒber unsere verschiedenen Projekte wie die Sprachlotsen, das Mentoring und unser Partnerdorf Mekerie. Außerdem verkauften wir Injera, leckeres eritreisches Fladenbrot, selbstgebacken von Eritreerinnen aus unserem Sprachunterricht. Es gab Bio-Waffeln und den extra fĂŒr unseren Verein produzierten „Herz und Verstand“- Biokaffee aus Äthiopien.

Und weil neben essen auch singen gute Laune macht und Menschen zusammenbringt, luden wir jeden Montag im Dezember zum offenen Singen auf dem Adventsmarkt ein. Begleitet wurde der Spontan-Chor von den Hamburger Jungs von „Kabel Jo“. Sie sorgten, ausgerĂŒstet mit Akkordeon, Kontrabass, Gitarre und adventlichen LiederbĂŒchern fĂŒr den passenden Rahmen und richtig gute Laune.

Liebe UnterstĂŒtzerinnen und UnterstĂŒtzer,

heute möchte ich Ihnen von den EindrĂŒcken erzĂ€hlen, die Maik LĂŒdemann und ich zusammen mit dem Vorstand von „DocMobile – Medical Help! e.V.“ auf Lesbos gesammelt haben und Ihnen unsere Erlebnisse schildern. Außerdem können Sie hier im Video sehen, wie das Leben im Camp Moria Tag fĂŒr Tag ablĂ€uft und unter welchen UmstĂ€nden GeflĂŒchtete hier leben.

Ende Teaser / Homepage:

Wir erreichten die Hauptstadt der griechischen Insel am Freitag, den 24. November 2017. Ich habe sofort gespĂŒrt, dass diese Insel anders ist. Warum waren wir auf Lesbos? Wir wollen den Verein DocMobile dabei unterstĂŒtzen, GeflĂŒchteten auf Lesbos durch den Winter zu helfen. Unser Partner entsendet ehrenamtliches, medizinisches Personal nach Athen, Patras, Thessaloniki, Lesbos und sogar Bangladesch. Die VorstĂ€nde beider Vereine haben sich nun fĂŒr eine gemeinsame Winternothilfe mit dem lokalen Schwerpunkt Moria auf Lesbos entschieden. Nichtsdestotrotz konnten wir wĂ€hrend unserer kurzen Zusammenarbeit bereits in der ersten Dezemberwoche gemeinsam die Mittel fĂŒr die Reparatur eines Rettungswagens in Thessaloniki einwerben.

Auf Lesbos selbst haben wir am 25. November das Camp Moria besucht. Nie hĂ€tte ich es fĂŒr möglich gehalten, in einem europĂ€ischen Land auf solche Lebensbedingungen zu treffen. Dazu sollte man wissen, dass 40 Prozent der Neuankömmlinge (lt. UNHCR) in 2017 Kinder waren. Die anderen 60 Prozent verteilen sich gleichmĂ€ĂŸig auf MĂ€nner und Frauen. Es sind also Familien, die, auf der Suche nach Schutz in Zelten zwischen MĂŒll und Exkrementen campieren. Die griechische Regierung ist offenbar nicht in der Lage, die Menschen vor Ort zu versorgen. Ohne Hilfsorganisationen wĂŒrde die Versorgung gĂ€nzlich zusammenbrechen. Der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas hat unter diesen UmstĂ€nden gegenĂŒber Spiegel Online am 07.12.2017 Todesopfer im kommenden Winter nicht ausgeschlossen.

Am 26. November besuchten wir das Lager erneut. Kai Wittstock von DocMobile e.V. gab dem NDR gerade ein Interview, als der afghanische Junge Massod den Kontakt zu uns suchte. Er wollte, dass wir ihm folgen und das Camp filmen. Wir lehnten ab, weil das Filmen verboten ist. Schließlich bat er uns zu warten, ging in das Camp und brachte uns 30 Minuten spĂ€ter einen Film, den er mit seinem Mobiltelefon ĂŒber das Leben in Moria aufgenommen hatte. Heute zeigen wir Ihnen diesen Film.

Der Winter naht. Gemeinsam mit DocMobile e.V. möchten wir uns dafĂŒr einsetzen, dass die Menschen in Moria medizinisch versorgt werden. Das geschieht derzeit nur sehr ungenĂŒgend. Wir haben dazu eine Spendenaktion angelegt und möchten Sie von Herzen bitten, den Film in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis zu zeigen, vielleicht in den sozialen Medien zu teilen und fĂŒr die Aktion zu spenden. FĂŒr 15€ kann zum Beispiel die Bronchitis eines Kindes behandelt werden. FĂŒr 25€ finanzieren wir einer schwangeren Frau fĂŒr drei Monate die nötigen VitaminprĂ€parate und fĂŒr 50€ kann ein medizinisches GerĂ€t (z.B. Otoskop) beschafft werden.

Wir halten Sie auf der Projektseite www.grenzenlose-Haltung.de und auf unserer Facebook-Seite weiter auf dem Laufenden.

Bitte senden Sie mir Ihre Fragen.

 

Herzliche GrĂŒĂŸe

Ihr Gorden Isler

Am Sonntag, den 23. April, fand der Haspa-Marathon statt und wir von HAMBURGER*MIT HERZ waren natĂŒrlich dabei und haben am Staffellauf teilgenommen. Mit unseren zwölf LĂ€ufern aus Eritrea haben wir die Teams „Integration“, „Mentoring“ und „Hamburger mit Herz“ an den Start gebracht.

Um 8 Uhr morgens haben sich alle LĂ€ufer und Helfer getroffen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Die Startunterlagen waren schnell ausgehĂ€ndigt, nun hieß es fĂŒr die ersten drei LĂ€ufer, den Startblock zu finden und sich auf eine Distanz von 16,3 km einzustellen. Das war gar nicht so einfach. Start und Ziel befanden sich beim MessegelĂ€nde, hier starteten knapp 14.000 Athleten und die Straßen waren voller Zuschauer.

Das Wetter zeigte uns an diesem Tag, was „Aprilwetter“ genau bedeutet. Von strahlendem Sonnenschein bis Hagelschauer waren alle Witterungs-Facetten vertreten. Doch davon ließen wir uns nicht unterkriegen und um 9 Uhr startete der Wettkampf.

Die erste Staffel fĂŒhrte vom MessegelĂ€nde ĂŒber St. Pauli bis nach Othmarschen, von da aus ging es zurĂŒck ĂŒber die Speicherstadt – bis am Jungfernstieg der erste Wechselpunkt erreicht wurde. Die zweite Staffel fĂŒhrte an der Außenalster entlang Richtung Norden, nach 11,2 km wurde der zweite Wechselpunkt am Überseering erreicht. Die dritte Staffel war mit 5,4 km die kĂŒrzeste Distanz. Am Meienweg wurde die Staffel fĂŒr den Zieleinlauf ĂŒber Rotherbaum, mit einer Strecke von 9,4 km, das letzte Mal ĂŒbergeben.

Wir sind sehr froh, dass alle LĂ€ufer ihre Distanzen mit Bravour gemeistert haben und mit einer Top-Zeit von 03:13:11 auf Platz 30 der MĂ€nnerwertung stehen (Gesamtwertung Platz: 57). An dieser Stelle gratulieren wir unseren LĂ€ufern und freuen uns ĂŒber diesen sportlichen Erfolg.

Ein weiterer Dank richtet sich an unsere Helfer, die auch bei stÀrkstem Hagelschauer die Nerven behielten und unsere LÀufer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sicher zu ihren Wechselzonen begleiteten.

Die Ergebnisse im Überblick:
Team „HAMBURGER*MIT HERZ“: 03:13:11
Team „Integration“: 03:16:09
Team „Mentoring“: 03:44:23

Von Valentin Asensio

Mekerie, das Partnerdorf des HAMBURGER*MIT HERZ e.V., ist ein kleines Bergdorf im Norden Äthiopiens. Es liegt in der Amhara-Region, einige Autostunden von Bahir Dar entfernt, der sechstgrĂ¶ĂŸten Stadt Äthiopiens. Auf einer Höhe von 2500-3000m bekommen unsere HAMBURGER*MIT HERZ-Helfer schon mal erste Symptome der Höhenkrankheit zu spĂŒren.

Die Einwohnerzahl von Mekerie ist schwer zu schĂ€tzen, da auf zwei Erwachsene oft eine große Schar von Kindern kommt. Die Bewohner leben, auch fĂŒr Ă€thiopische VerhĂ€ltnisse, sehr einfach und bodenstĂ€ndig. In einem Dorf ohne Strom, fließendes Wasser und sanitĂ€re Anlagen ist es anders nicht möglich. Wer hier lebt, ist meist Viehbauer oder Farmer, doch nur Wenigen ist das GlĂŒck von Grundbesitz vergönnt. Viele der OrtsansĂ€ssigen sind Leih-Arbeiter, die oft nur saisonal beschĂ€ftigt sind und schlecht bezahlt werden. Die Frauen von Mekerie verdienen sich ein Zubrot, indem sie Kaffee und Tee aus der Region verkaufen – an Reisende, MarkthĂ€ndler oder andere Besucher des Ortes. Außerdem gibt es Weber, Schneider, winzige Kioske und Frauen, die fĂŒr andere kochen und waschen.

Wird man in Mekerie geboren, lebt man meist mit seinen Eltern, Geschwistern und oft sogar dem Vieh unter einem Dach, in einem einzigen Zimmer. Geschlafen wird auf Strohmatratzen, auf BĂ€nken, dem Boden oder – wenn man GlĂŒck hat – auf richtigen Holzbetten. Gegen 18 Uhr geht die Sonne unter. Das geht so schnell, als hĂ€tte jemand einen Lichtschalter betĂ€tigt. Dann wird es dunkel und kalt in den einfachen LehmhĂŒtten. Die alten Petroleumlampen, die hĂ€ufig zu BrĂ€nden gefĂŒhrt haben, ersetzen wir gerade StĂŒck fĂŒr StĂŒck durch Solarlampen, damit die Menschen von Mekerie die dunklen Abendstunden sinnvoll nutzen können.